Form und Soziolekt in Schuberts Tänzen
In Schuberts Tänzen für Klavier verbinden sich Gestaltungsweisen der alpenländischen Volksmusik und der Kunstmusik des 18. und 19. Jahrhunderts. Zwar verlieren die Bezeichnungen ›Ländler‹, ›Deutscher Tanz‹ und ›Walzer‹ in der Kunstmusik weitgehend ihre differenzierende Funktion, doch verweisen Idiom...
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Format: | Article |
Language: | deu |
Published: |
Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH)
2012-01-01
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Series: | Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie |
Subjects: | |
Online Access: | https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/659 |
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Summary: | In Schuberts Tänzen für Klavier verbinden sich Gestaltungsweisen der alpenländischen Volksmusik und der Kunstmusik des 18. und 19. Jahrhunderts. Zwar verlieren die Bezeichnungen ›Ländler‹, ›Deutscher Tanz‹ und ›Walzer‹ in der Kunstmusik weitgehend ihre differenzierende Funktion, doch verweisen Idiomatik und Formbildung bei Schubert auf die sozialen Sphären, denen die verschiedenen volksmusikalischen Tanzsatztypen jeweils angehörten: Schuberts Tänze schweben gleichsam zwischen verschiedenen musikalischen Soziolekten. Zugleich markieren sie eine Wegscheide: Führt die Adaption ternärer Tänze der Ländler- bzw. Walzergattung bei Strauß und Sohn zum symphonischen Walzer mit Introduktion und Coda, so bereiten Schuberts Tänze dem lyrischen Klavierstück den Weg. |
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ISSN: | 1862-6742 |