Einelternfamilien und die „normale Familie“. Intersektionale Analyse von Subjektkonstruktionen alleinerziehender Mütter

Familie hat sich diversifiziert, dennoch verbleibt die „normale Familie“ als Institution wie Deutungsfolie gesellschaftlich und individuell wirkmächtig. Für Einelternfamilien ist die Auseinandersetzung mit der „normalen Familie“ in verschiedenen Bereichen relevant, z. B. weil sie die alleinige Sorge...

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Main Author: Julia Hahmann
Format: Article
Language:deu
Published: Verlag Barbara Budrich 2025-03-01
Series:Gender
Subjects:
Online Access:https://doi.org/10.3224/gender.v17i1.09
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Description
Summary:Familie hat sich diversifiziert, dennoch verbleibt die „normale Familie“ als Institution wie Deutungsfolie gesellschaftlich und individuell wirkmächtig. Für Einelternfamilien ist die Auseinandersetzung mit der „normalen Familie“ in verschiedenen Bereichen relevant, z. B. weil sie die alleinige Sorge-Verantwortung tragen und zeitlich dadurch stark beansprucht sind. Im vorliegenden Beitrag wird anhand qualitativer Interviews mit alleinerziehenden Müttern rekonstruiert, wie sie sich in ihrem Alltag zur Figur der „normalen Familie“ positionieren und sie so reproduzieren und/oder bearbeiten. Im methodologischen Verständnis der Intersektionalen Mehrebenenanalyse wird über Subjektkonstruktionen herausgearbeitet, wie die Positionierungen systematisch in Macht- und Herrschaftsverhältnisse eingebunden sind. Während die Figur der „normalen Familie“ insbesondere auf Heteronormativismen verweist, z. B. aufgrund der Annahme heterosexueller Zweielternschaft, zeigen sich für die befragten Personen starke Überlagerungen mit Klassismen. Diese ergeben sich aus den widersprüchlichen Anforderungen von Erwerbs- und Care-Arbeit, welche die Befragten individuell nicht auflösen oder bearbeiten können. Im Ergebnis wirkt die Figur der „normalen Familie“ klassenlagenspezifisch sehr unterschiedlich.
ISSN:1868-7245
2196-4467