Identität, Imagination und Tourismus bei den Tuareg im Norden des Niger

Der Artikel unternimmt den Versuch der Komplexität von Identitätsfragen im Tourismus gerecht zu werden, indem zwischen mehreren Ebenen der Identität in der Tuareg-Gesellschaft in Niger unterschieden wird. Der Artikel befasst sich mit der Entwicklung des Tourismus bei den Tuareg in der Region Agadez...

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Main Authors: Emmanuel Grégoire, Marko Scholze
Format: Article
Language:deu
Published: Association Via@ 2017-10-01
Series:Via@
Subjects:
Online Access:https://journals.openedition.org/viatourism/1112
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author Emmanuel Grégoire
Marko Scholze
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description Der Artikel unternimmt den Versuch der Komplexität von Identitätsfragen im Tourismus gerecht zu werden, indem zwischen mehreren Ebenen der Identität in der Tuareg-Gesellschaft in Niger unterschieden wird. Der Artikel befasst sich mit der Entwicklung des Tourismus bei den Tuareg in der Region Agadez und stellt dabei den Identitätswandel bei den lokalen Akteuren in den Mittelpunkt. Die Autoren thematisieren zunächst die westliche Imagination der Sahara und der Tuareg, die in den Augen der Europäer einen Mythos darstellen. Die Tuareg haben diesen Mythos auf bemerkenswerte Weise für sich genutzt, um sich ein neues ökonomisches Handlungsfeld zu erschließen, bei dem es sich essentiell um einen „Wüstentourismus“ handelt. In einer historischen Perspektive untersuchen die Autoren dann seinen Aufschwung, indem sie die Aneignung des Tourismus durch die Tuareg und den damit verbundenen Einfluss auf ihre Identität hervorheben. Schließlich betrachten die Autoren den Niedergang des Tourismus aufgrund der Tuareg-Rebellion 2007-2009 und der Präsenz der Salafisten-Brigade Al Qaida im islamischen Maghreb (AQMI) im Norden von Mali, die den Zugang zu der Region für Ausländer aus Sicherheitsgründen verhindert. Das brüske Ende jedweder touristischer Aktivität, das ohne Zweifel durch die aktuelle Situation in Mali (Teilung des Landes durch die Unabhängigkeitserklärung des Azawad am 6. April 2012) noch lange Bestand haben wird, führte auch zum Niedergang einer neuen Subkultur der Tuareg, die sich durch den Kontakt mit den Touristen gebildet hatte.
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