Musikbezogenes Unterscheiden. Überlegungen zu einer interaktionalen Theorie musikalischer Bedeutung und nicht-musikalischer Bedeutsamkeit

Der Beitrag versucht auf systemtheoretischer bzw. unterscheidungstheoretischer Grundlage die Frage zu beantworten, welche Parameter bei der Erstellung einer musikbezogenen Bedeutungstheorie welchen Zusammenhang ausbilden müssen. Auf die Bestimmung des Gegenstandes der Theorie folgen zeichentheoretis...

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Bibliographic Details
Main Author: Stefan Orgass
Format: Article
Language:deu
Published: Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) 2011-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
Subjects:
Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/621
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Description
Summary:Der Beitrag versucht auf systemtheoretischer bzw. unterscheidungstheoretischer Grundlage die Frage zu beantworten, welche Parameter bei der Erstellung einer musikbezogenen Bedeutungstheorie welchen Zusammenhang ausbilden müssen. Auf die Bestimmung des Gegenstandes der Theorie folgen zeichentheoretisch orientierte Überlegungen im Anschluss an Charles S. Peirce, die dessen triadischen Zeichenbegriff um die Dimension der musikbezogenen Interaktion erweitern. Es wird begründet, warum die in den Dimensionen ›musikalische Bedeutung‹, ›nicht-musikalische Bedeutsamkeit‹, ›Interpretant‹ und ›Interaktion‹ zweiwertig Unterscheidungen getroffen werden. Den Kern der Erörterungen bildet eine Typologie der Zuweisung musikalischer Bedeutung und nicht-musikalischer Bedeutsamkeit, die zwischen deren ›Quasi-Identität‹, ›Ähnlichkeit von Verhältnissen‹ und ›Trennung‹ unterscheidet und diesen Fällen drei – bereits bei Thomas von Aquin respektive Kardinal Thomas de Vio Caietan genannte – Arten der Analogiebildung zuordnet: ›Attributionsanalogie‹, ›Proportionalitätsanalogie‹ und ›Analogie der Ungleichheit‹. Dabei wird zwischen ganzen Musikstücken und ›Stellen‹ als ›Objekten‹ der Zuweisung von ›Bedeutung‹ und ›Bedeutsamkeit‹ unterschieden. Abschließend wird der Geltungsbereich der Theorie diskutiert.
ISSN:1862-6742