Populäre Musik als Gegenstand musikalischer Analyse. Billy Joels New York State Of Mind
Insbesondere in der deutschsprachigen Popularmusikforschung sind seit jeher soziologisch und psychologisch geprägte Ansätze vorherrschend gewesen, deren Interesse den äußerst komplexen gesellschaftlichen Funktions- und Wirkungszusammenhängen von Rock- und Popmusik gilt. Strittig ist, ob Rockmusik st...
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Format: | Article |
Language: | deu |
Published: |
Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH)
2006-01-01
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Series: | Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie |
Subjects: | |
Online Access: | https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/218 |
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Summary: | Insbesondere in der deutschsprachigen Popularmusikforschung sind seit jeher soziologisch und psychologisch geprägte Ansätze vorherrschend gewesen, deren Interesse den äußerst komplexen gesellschaftlichen Funktions- und Wirkungszusammenhängen von Rock- und Popmusik gilt. Strittig ist, ob Rockmusik strukturanalytisch in den Blick zu nehmen überhaupt als dem Gegenstand angemessen gelten kann. Nicht zuletzt hieraus resultiert eine immer noch vergleichsweise starke Zurückhaltung des dezidiert musiktheoretischen Diskurses im Bereich populärer Musik.
Mit der hier vorgelegten Untersuchung des Songs New York State Of Mind von Billy Joel wird der These, daß populäre Musik strukturell nicht interessiere, nicht nur prinzipiell widersprochen, mehr noch, es finden vorwiegend solche analytischen Ansätze Verwendung, die von der Beschäftigung mit traditioneller Kunstmusik her erprobt sind. Dieses Vorgehen versucht zu verdeutlichen, daß die tonalen Schemata der traditionellen Kunstmusik eine Anpassung an Idiom und Verfahrensweise populärer Musik erfahren, die als ›strukturell‹ interessant gelten darf, weil populäre Musik als ›klangliches Ereignis‹ sich nicht im Moment des ›Sounds‹ erschöpft. |
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ISSN: | 1862-6742 |