Grundsätze zum Studium der Kompositionstechnik in den Fugen von Johann Sebastian Bach. 1. Teil

Im Gegensatz zu Fux’ Gradus ad Parnassum enthält Bachs etwa zur gleichen Zeit entstandenes Wohltemperiertes Klavier keine expliziten Regeln für die Komposition von Fugen. Um einer erkennbar dem jeweils eigenen historischen Ort verpflichteten Interpretation der Bachschen Fuge zu entgehen, schlägt der...

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Main Author: Heinrich Deppert
Format: Article
Language:deu
Published: Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) 2008-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
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Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/304
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description Im Gegensatz zu Fux’ Gradus ad Parnassum enthält Bachs etwa zur gleichen Zeit entstandenes Wohltemperiertes Klavier keine expliziten Regeln für die Komposition von Fugen. Um einer erkennbar dem jeweils eigenen historischen Ort verpflichteten Interpretation der Bachschen Fuge zu entgehen, schlägt der Verfasser zur Beschreibung der Bachschen Kompositionstechnik ein Verfahren vor, das sich soweit wie möglich an die zuordenbaren Quellen hält. Das betrifft zunächst den verhältnismäßig schmalen Bestand von überlieferten Anweisungen aus der Zeit von Bachs Lernen in Mitteldeutschland, danach Bachs erhaltene erste Fugen aus der Möllerschen Handschrift und der Sammlung der Neumeister-Choräle, die sich auf Grund von Studien des Verfassers verhältnismäßig sicher chronologisch ordnen lassen. Zum Vorschein kommt ein in bestimmtem Rahmen beschreibbarer Begriff von Durchführung. Die Folge solcher Durchführungen ergibt das thematische Gerüst der Fuge. Gegliedert wird sie im Wesentlichen durch die Kadenzen, die analog zur thematischen Anlage oder auch nach Art einer Überformung unabhängig davon gesetzt werden können. Im zweiten Teil (der in einer der nächsten Ausgaben der ZGMTH erscheinen wird) werden zunächst zur Gewinnung allgemeinerer Aussagen zwei zeitgenössische Darstellungen herangezogen (Mattheson, Marpurg). Danach wird die Entwicklung der Kompositionstechnik Bachs in den themafreien Partien beschrieben. In Analysen zweier Fugen aus dem zweiten Teil des Wohltemperierten Klaviers (d-Moll und E-Dur) wird schließlich versucht, die erarbeiteten Grundsätze zur Anwendung zu bringen.
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