Dispositio, Elaboratio und Decoratio – Aspekte des Fugenthemas bei Johann Sebastian Bach
Rekonstruiert man einen hypothetischen Entstehungsprozess Bachscher Fugenthemen entlang der von Johann Mattheson genannten Arbeitsschritte ›Dispositio‹, ›Elaboratio‹ und ›Decoratio‹, so gewinnt man sowohl konkrete Erkenntnisse über das jeweilige Fugenthema als auch generelle Einsichten in die Denkwe...
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Format: | Article |
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Published: |
Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH)
2010-01-01
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Series: | Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie |
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Online Access: | https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/535 |
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author | Jörn Arnecke |
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description | Rekonstruiert man einen hypothetischen Entstehungsprozess Bachscher Fugenthemen entlang der von Johann Mattheson genannten Arbeitsschritte ›Dispositio‹, ›Elaboratio‹ und ›Decoratio‹, so gewinnt man sowohl konkrete Erkenntnisse über das jeweilige Fugenthema als auch generelle Einsichten in die Denkweisen, die der Themenfindung und der Fugenkomposition zugrunde liegen: Das Thema lässt sich als Extrakt eines mehrstimmigen, modellbasierten Satzes verstehen, und ihm wohnt ein kontrapunktisches bzw. kombinatorisches Potential inne. Auf dieses Potential hin kann das Thema entworfen sein, und die kontrapunktischen Möglichkeiten können im Laufe der Komposition offen gelegt und entfaltet werden. Dies wird anhand der ersten vier Fugenthemen des Wohltemperierten Klaviers (1722) gezeigt. Dabei erweist sich der dreistimmige Satz strukturell als so maßgebend, dass das Ende einer dreistimmigen Exposition als der eigentliche Ausgangspunkt der Komposition erscheint. In der Unterrichtspraxis sollten diese Einsichten dazu führen, dass Themen – auch improvisatorisch – entwickelt und auf ihre kontrapunktischen Möglichkeiten hin befragt werden. |
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institution | Kabale University |
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publisher | Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) |
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