Witold Lutosławski: Grave – Metamorphosen für Cello und Klavier (1981). Im Spannungsfeld zwischen Moderne und Tradition

An Grave – Metamorphosen für Cello und Klavier (1981) läßt sich Lutosławskis spezifischer Umgang mit Reihentechnik beobachten. Der Tonhöhenverlauf des Celloparts wird von einer konsequent durchgeführten Zwölftonreihe bestimmt. Voraussetzung für die zahlreichen Allusionen auf die Tradition in diesem...

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Main Author: Thomas Müller
Format: Article
Language:deu
Published: Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) 2003-01-01
Series:Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie
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Online Access:https://storage.gmth.de/zgmth/pdf/482
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author Thomas Müller
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collection DOAJ
description An Grave – Metamorphosen für Cello und Klavier (1981) läßt sich Lutosławskis spezifischer Umgang mit Reihentechnik beobachten. Der Tonhöhenverlauf des Celloparts wird von einer konsequent durchgeführten Zwölftonreihe bestimmt. Voraussetzung für die zahlreichen Allusionen auf die Tradition in diesem Werk sind die tonalen Implikationen der Reihenstruktur. Auch die rhythmische Entwicklung der Cellostimme ist streng durchorganisiert. Diese steht aber nicht in direkter Abhängigkeit zur Zwölftonreihe, wie dies in der Regel bei seriellen Kompositionen der 50er Jahre üblich ist, sondern wird von der Idee der ›Metamorphose‹ und der damit eng verbundenen formalen Konzeption des Werkes bestimmt. In der Klavierstimme treten im Gegensatz zum Cellopart keine prädeterminierten Strukturen auf. Zwar lassen sich sowohl in Melodik und Harmonik als auch in der rhythmischen Anlage enge Beziehungen zwischen Klavier- und Cellostimme nachweisen, doch verschafft die weniger strenge Konstruktion des Klaviersatzes dem Komponisten Gestaltungsspielräume, die der unmittelbaren Ausdruckskraft dieser Musik zugute kommen.
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