Welches Leben zählt? Statistiken in der internationalen (neo)malthusianischen Bevölkerungspolitik

Der Artikel untersucht die Rolle von Statistiken in der internationalen Bevölkerungspolitik und zeigt dabei Kontinuitäten und Transformationen seit der Entstehung der malthusianischen Bevölkerungsideologie. Bevölkerungsstatistiken werden als biopolitische Regierungstechniken theoretisiert, welche di...

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Bibliographic Details
Main Author: Friederike Beier
Format: Article
Language:deu
Published: Verlag Barbara Budrich 2025-06-01
Series:Gender
Subjects:
Online Access:https://doi.org/10.3224/gender.v17i2.10
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Summary:Der Artikel untersucht die Rolle von Statistiken in der internationalen Bevölkerungspolitik und zeigt dabei Kontinuitäten und Transformationen seit der Entstehung der malthusianischen Bevölkerungsideologie. Bevölkerungsstatistiken werden als biopolitische Regierungstechniken theoretisiert, welche die (anti)natalistische Regierung der Bevölkerung durch die Reflexion statistischen Wissens erst ermöglichen. Durch eine Foucaultsche Genealogische Diskursanalyse wird das internationale quantifizierte Wissen über die Bevölkerung der letzten 100 Jahre von der Entstehung des Völkerbundes 1920 bis heute bei den Vereinten Nationen nachgezeichnet. Durch die Analyse wird die Kontinuität malthusianischer kolonialrassistischer und sexistischer Narrative nachgewiesen, da vorrangig Frauen im Globalen Süden in die Verantwortung genommen werden, weniger Kinder zu bekommen. Durch die genealogische Perspektive leistet dieser Artikel einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Kontinuität des (Anti-)Natalismus sowie einer internationalen Bevölkerungspolitik auf der Basis von Bevölkerungserhebungen.
ISSN:1868-7245
2196-4467